In den 1980ern verschwand der Sudan aufgrund einer langen Reihe von Konflikten für fast 30 Jahre von der touristischen Landkarte. Das Land wurde von den internationalen Zahlungssystemen abgeschnitten und eine Vielzahl von Sanktionen führte dazu, dass die Zahl internationaler Besucher auf ein Minimum sank. Die sudanesische Küstenprovinz – der Red Sea State (zu Deutsch: Bundesstaat Rotes Meer) – war nie in die inneren Konflikte verwickelt und empfing während der Wintersaison immer einige Hundert Taucher. neusta Grafenstein wurde im März 2017 damit beauftragt, den Red Sea State in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu repräsentieren, um den Tauchtourismus auszubauen; aber auch, um Port Sudan als Ausgangspunkt für Studienreisen und Abenteuertourismus zu etablieren. Die Herausforderungen waren groß:

• Die touristischen Angebote des Sudan sind auf den deutschsprachigen Märkten „unsichtbar“. Es gab keine Reiseführer, Websites oder sonstiges Informationsmaterial auf Deutsch.
• Die Anzahl der deutschen Reiseveranstalter, die den Sudan im Angebot haben, ist sehr gering und keiner von ihnen hatte den Red Sea State im Programm. Selbst die Tauchreiseveranstalter konzentrieren sich nur auf Live-Boards, obwohl es in und rund um Port Sudan eine touristische Infrastruktur gibt, die auch für internationale Gäste geeignet ist.

Die Kommunikation wurde auf zwei Themen fokussiert: Der Red Sea State ist eine Must-see-Destination für jeden erfahrenen Taucher und der Sudan als Must-see-Destination für alle kulturell interessierten Reisenden. Aktuell verstärkt wird dieses Thema durch eine Vielzahl internationaler archäologischer Grabungen, die die Vermutung nahelegen, dass auf dem Gebiet des heutigen Sudans eine der ersten Hochkulturen der Menschheit entstand – 5.000 Jahre vor Ägypten! 

Auf der ITB 2017 und auf der Interdive 2017 in Friedrichshafen zeigte sich, dass es großes Interesse an beiden Themen gibt. Über Famtouren für Reiseveranstalter und Pressereisen in 2017 und 2018 konnten wir eine Vielzahl führender Medien und Spezialreiseveranstalter dafür gewinnen, den Red Sea State und den Sudan zu präsentieren. Die Folge waren steigende Ankünfte aus Deutschland: für das Jahr 2017 gab es eine Zunahme um 39 % auf über 3.000 Besucher und für 2018 auf 3.600 Besucher.